Wir sind die Challengers

Von romina-katzenhaus-freunde, 30.08.2015, 18:43

Ein herzliches Miau an alle Katzenfreunde da draussen!

Mein Name ist Nostromo, und ich werde mal dieses Tagebuch beginnen, indem ich Euch ein Bisschen was über uns erzähle.
Mein Bruder Sulaco und ich lebten mit unserer Mamma auf einem Bauernhof. Von einem benachbarten Hof zog der schwarze Kater Rotarran zu uns. Er ist in unserem Alter, aber ein eigener Typ und ziemlicher Grobian. Wir geben uns mit ihm ab, manchmal ist es sogar total lustig mit ihm, aber die grosse Liebe ist bisher nicht ausgebrochen.
Wir alle freuten uns immer sehr, wenn uns zwei Katzenfreundinnen besuchten, öfters mal Futter brachten und mit dem Bauern über uns sprachen. Langsam und subtil gingen sie vor, bis er endlich zustimmte, uns Kitten den Katzenhaus-Freunden zu übergeben, damit wir eines Tages ein schönes Zuhause kriegen. Unsere Mamma dürfen sie zum Kastrieren einfangen und dann wieder zurück auf den Hof bringen. Es ist gut, dass ihr zumindest der Stress vom Gebären und Grossziehen künftig erspart bleibt und die knappen Ressourcen für sich allein beanspruchen darf.
Alles schien sich in Wohlgefallen aufzulösen, dann wurde es doch noch einmal spannend, als sich der Bauer im allerletzten Moment entschied, Rotarran zu behalten
So kamen nur Sulaco und ich nach La Rocca.

         

Minas erster Versuch an jenem Freitagabend, uns genauer anzuschauen, wurde umgehend abgebrochen, denn wir flippten total aus. Sie verglich uns mit schreienden Bündeln rotierender Krallen . Aber keine zwei Tage später, am Sonntagmorgen, hatten wir uns eingelebt und den Rundum-Service zu schätzen gelernt. Mina konnte machen, was sie wollte, uns sogar kampflos auf die Waage setzen, und wir liessen uns schnurrend streicheln und kraulen. Sie zwängte sich sogar in unsere Quarantänestation, damit wir auf ihrem Schoss schlafen konnten. Das war richtig schön.

         

Noch am selben Abend erhielt Mina die Nachricht, dass sich der Bauer nun doch ein Leben ohne Rotarran vorstellen konnte, und die beiden Tierfreundinnen brachten auch ihn zu uns nach La Rocca. Rotarran erging es nicht anders als uns am ersten Abend. Tatsächlich war er total auf Krawall gebürstet. Er fauchte und knurrte die ganze Zeit. Als Kater Crixus den Neuzugang betrachten wollte, wurde der von Drohgesang vertrieben. Sulaco und ich hingegen blieben völlig unbeeindruckt, schliesslich kannten wir Rotarran und seine grosse Klappe bereits.
Mina hatte von uns gelernt und liess ihn in Ruhe ankommen, so gab es erst am folgenden Morgen wieder Action, als wir zum Tierarzt mussten. Diesen überstanden wir tapferer, als man uns zugetraut hätte, und man war sehr zufrieden mit unserem Zustand. Einzige Auflage: fressen, was nur rein passt! Klar doch, wir taten seit unserer Ankunft nichts Anderes und mussten erst lernen, dass es nicht nötig ist, die Näpfe in Sekundenschnelle zu leeren.

         

Am Dienstagabend baute Mina unsere Quarantänestation ab (zwei miteinander verbundene Kaninchengehege). Indes konnten wir das Zimmer erkunden und mit den lustigen Rasselbällchen herum rennen. Crixus, der Kater von La Rocca, war seit unserer Ankunft ganz aufgeregt gewesen und hatte verzweifelt versucht, richtig Kontakt zu uns aufzubauen. Nun bekam er grünes Licht. Er kam ins Zimmer, ging wieder, kam wieder… ein einziges Hin und Her. Eigentlich wollte er, dass wir ihm in die anderen Räume von La Rocca folgten. Er wollte uns alles zeigen. Doch Mina hielt es für besser, langsamer vorzugehen.
War die Gittertüre des Zimmers geschlossen, miaute vor allem Sulaco ständig und herzergreifend nach Crixus, und dieser randalierte auf der anderen Seite. Bereits am Mittwochmorgen war es Mina zu mühsam, die Gittertüre alle paar Minuten für Crixus zu öffnen und zu schliessen, und sie seufzte: „Tut doch, was ihr wollt.“ Von da an dürfen wir uns Tag und Nacht frei in der Wohnung bewegen. Auch der gesicherte Balkon ist meistens zugänglich.
Ganz wohl war Mina anfangs nicht, weil sie die ganze Woche über fast nur zum Füttern und Schlafen zu Hause war und uns nicht stundenlang beobachten konnte. Wir bedanken uns für ihr Vertrauen, indem wir gar keinen Blödsinn anrichten, nachts keinen Radau veranstalten und einfach nur ganz liebe, unkomplizierte Kätzchen sind, die sich prächtig zu amüsieren wissen. Es gibt überall Klettermöglichkeiten, jede Menge Spielzeug, und Hunger ist nur noch eine verblassende Erinnerung.

        

         

Rotarran hat sich innert kürzester Zeit vom Krawallknirps zum Superschmuser gemausert und ist allzeit bereit für Spiel und Spass. Er ist ein temperamentvoller, liebenswürdiger, aber auch ziemlich dominanter Kerl. Er liebt und braucht menschliche Aufmerksamkeit.
Gestern hat Rotarran Minas Plüschhuhn vom Bett geklaut und durch die halbe Wohnung geschleppt, um es dann zu rupfen. Mina fand das sehr lustig und machte Schnappschüsse. Die Aktion brachte ihm den Beinamen „kleiner Hühnerdieb“ ein. Ich frage mich, ob sie weiss, dass er mit diesem Plüschhuhn nur für echte Beute trainiert und ob sie es genauso niedlich fände, wenn er eine in Agonie flatternde, bluttriefende Henne durch die Wohnung schleifen und anschliessend rupfen würde. Ich vermute mal nicht.

         

         

Mein Bruder Sulaco ist klein, fein, zurückhaltend, schutzbedürftig, und er hat noch nicht herausgefunden, wie man sich nach dem Fressen die Nase putzt. Also, keine Angst: das Zeug auf seinem Nasenrücken ist kein Pilz oder sonst was Gefährliches, sondern nur getrocknete Sauce. Er mag es gar nicht, wenn Mina daran herum macht, also bleibt er vorderhand unser kleiner Schmutzfink. Sulaco lässt sich zwar streicheln, aber so richtig geniessen kann er es nur selten. Er kuschelt lieber mit mir. Eigentlich kuscheln wir immer zusammen, wenn wir müde sind und schlafen dicht beieinander. Rotarran hingegen bleibt zwar in der Nähe, sucht sich jedoch ein eigenes Plätzchen.
Sulaco war auch der erste von uns, der Freundschaft mit Kater Crixus geschlossen hatte. Er läuft ihm hinterher und beobachtet genau, was er tut. Sulaco braucht einfach eine Art grossen Bruder. Daher wäre es unser grösster Wunsch, wenn er und ich zusammen bleiben dürften.

         

         

Ich, Nostromo, möchte zunächst einmal auf meinen entzückenden Rücken aufmerksam machen. Im ersten Moment bin ich immer noch vorsichtig, wenn sich Mina nähert, doch kaum besteht Körperkontakt, liebe ich Streicheleinheiten, drücke schnurrend gegen die Hand und präsentiere gern meinen Bauch zur sanften Massage. Ich bin der coole, unkomplizierte Typ, der mit allen auskommt und auf die Stimmungen der anderen korrekt reagiert. Im Gegensatz zu meinen Gefährten weiss ich, dass man keinen peitschenden Schwanz einer erwachsenen Katze packen sollte, egal, wie verlockend das auch ist. Von Tante Corva haben sowohl Rotarran als auch Sulaco schon Abreibungen deswegen kassiert.

         

         

Alles wollen wir jetzt noch nicht preisgeben. Freut Euch aufs nächste Tagebuch!
Liebe Miaus aus La Rocca von den Challengers,
Nostromo – Sulaco – Rotarran

         

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