Katzen Tagebücher 2015

Die Zeit des Abschieds ist da....

Guten Tag, da sind wir wieder .

Heute bin ich, Kaja (ehemals Lucie), dran mit Erzählen. Und zu erzählen habe ich eine ganze Menge! Von Fliegen, die wir gefangen haben – die grösste, brummligste von denen schnappte uns unser Pflegemami aber weg, weil sie hätte stechen können. Und von Kratzbäumen und Vorhängen, die wir hochklettern wie’s Bisiwetter bis gaaaanz hoch hinauf ! Und von unserem Kurzaufenthalt auf dem Balkon heute morgen, während unser Zimmer geputzt wurde. Und von den Spielbällen und –mäusen, mit denen wir super spielen können. Und vom Besuch, den unser Pflegemami für ein paar Tage hatte, und der natürlich völlig von uns begeistert war.

         

         

Dann waren da aber auch noch zwei grössere Ereignisse: vor ein paar Tagen ist unsere Mama Sara ausgezogen. Es heisst, sie habe uns am neuen Ort zwar ein wenig vermisst, sei aber sehr beschäftigt gewesen, das neue Zuhause und vor allem dessen Fenster auszukundschaften . Seit Mama ausgezogen ist, fühlen wir uns schon fast erwachsen . Vor allem meine Brüder sind jetzt viel mehr beim Pflegemami, flirten so richtig mit ihr . Dafür habe ich aber keine Zeit, bei mir ist immer was los! Super gut gefällt es mir, wenn jemand am Computer arbeitet oder – noch besser! – spielt . Doof nur, dass wir immer wieder von der Tastatur heruntergehoben werden, so von weitem ist der Monitor viel weniger spannend und man kann nicht versuchen, den Cursor zu erwischen . Trotzdem ist uns schon Verschiedenes gelungen: Ein- und ausschalten, gaaaaanz lange Passwörter und Webadressen einzugeben, sinnlose Wörter und Zahlen in Mails zu schreiben und alles auf Grossbuchstaben und Ziffern einzustellen . Da hatte unser Pflegemami allerdings keine Freude, vor allem als ihr Mailprogramm nicht mehr lief ! Sie musste ein Weilchen suchen, bis sie rausfand, dass wir wohl das Datum verändert und somit den Computer auf eine Zeitreise in den August geschickt hatten, und bis dahin sind offenbar gewisse Zertifikate abgelaufen. Ach, was für Probleme die Menschen doch haben!

                  

Das zweite grosse Ereignis war der Tierarztbesuch, der dieses Mal aber ganz ohne Gekreische meinerseits verlief . Trotzdem war ich nicht ganz so erpicht darauf wie meine Brüder, den Untersuchungstisch zu untersuchen . Es gab dann aber nur einen kleinen Pieks und wir durften schon wieder nach Hause. Seit unsere Mama ausgezogen ist, bekommen wir selbst auch öfter vierbeinigen Besuch . Jetzt kommt zum Beispiel der grosse graue Zauberer namens Gandalf öfter herein als vorher, er faucht uns zwar immer noch missmutig an, vor allem wenn wir allzu aufdringlich an seinem Schwanz rumschnuppern, aber er ist doch etwas relaxter und zugänglicher geworden . Und dann kam da kürzlich noch die böse schwarze Hexe namens Leonie herein, die fauchte und knurrte uns ganz böse an ! Da bekam sogar ich richtig Angst, ich habe aber ganz mutig zurück gefaucht ! Die soll ja nicht meinen, sie könne mich irgendwie in Angst verhexen! Nur Floyd schien relativ unbeeindruckt und stellte sicher, dass mein Fauchen sie auch wirklich vertrieben hatte.

         

         

Jetzt muss ich aber tschüss sagen, denn es heisst, mein zukünftiges Mami komme bald, um Nico und mich abzuholen. Unser Pflegemami wollte deshalb heute morgen noch eine Fotosession mit uns allen Dreien machen, aber die Rechnung hat sie ohne uns gemacht . So lange können und wollen wir nicht still sitzen ! Deshalb gehe ich mich noch ein wenig auspowern, damit ich mich dann im Transportkörbli nicht allzu zwirbelig fühle! Dafür tun wir unserem Pflegemami den Gefallen, im Sonnenlicht zu spielen, dann kann sie doch noch ein paar schöne Bilder machen.

         

Wir melden uns dann aus dem neuen Zuhause wieder und berichten, wie wir die dort ansässigen Katzen aufgemischt haben.
Bis dann wünschen wir euch allen, aber vor allem unserem zurückbleibenden Bruder Floyd, alles Gute,
eure Kaja, Saras Kitten



Liebe Sara, liebe Kaja, lieber Nico,

es war eine super Zeit mit euch und es ist mir schwer gefallen, euch gehen zu  lassen. Sara, du warst für deine Kitten eine super Mama, hast für sie geschaut und warst bereit, sie wenn nötig zu verteidigen, ohne aber gleich in Panik zu verfallen, wenn eine meiner Katzen mal in die Nähe kam . Ich freue mich für dich, dass du schon bald wieder ins Freie darfst und hoffe, du lernst schnell die Katzenklappe benutzen und deine neuen Menschen haben immer Zeit für dich.

Ihr alle wart pflegeleicht (ausser was das Bedienen des Computers angeht!) und liebenswürdig, habt schnell gelernt, was man darf und was nicht, wart aber doch Schlitzohren genug, immer wieder in die verbotenen Zimmer zu flitzen !

Und ihr, Nico und Kaja, habt meine fotografischen Ambitionen auf Trab gehalten: ihr seid so bildhübsch, dass ich immer wieder die Kamera hervorholen musste – und dann zwei der schwierigsten Foto-Sujets vereinen musste: eine ganz weisse und eine ganz schwarze Katze! Ich wünsche euch ganz herzlich alles Gute am neuen Ort, schliesst Freundschaft mit den dortigen Katzen, lasst euch von eurer neuen Mami bespassen und knuddeln, und geniesst den Balkon !