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Mittwoch, 15. Juli 2015

Wir sind Dschungeltiger, holt uns hier raus!

Von nicole-katzenhaus-freunde, 19:03

Okay, dann nehme ich, Sangha, mal all meinen Mut zusammen – ich bin nämlich sehr scheu! – und erzähle euch ein wenig von unserer zweiten Woche in der Cava Leonis. Langsam kennen wir die Abläufe hier. Unsere Wärterin kommt ins Zimmer, und dann gilt es zu beobachten, was sie tut. Wenn sie die Zimmertüre offen lässt, dann ist alles in Ordnung, dann bleibt nämlich unser Gehege zu und wir werden in Ruhe gelassen .



Wenn sie aber die Tür hinter sich schliesst, dann sind wir sofort bereit, los zu fauchen, denn dann kommt sie meistens auf unser Gehege zu und öffnet es . Ich versuche sie dann auch mit Knurren fernzuhalten, aber sie lacht dann nur und sagt, ich klinge eher wie eine gurrende Taube als wie ein knurrender Tiger! Wenn sie das Gehege öffnet, kann es sein, dass sie nur Futter hereinstellt oder unser Klo putzt, dann war das Fauchen nur mässig nötig, aber wenn sie das weisse Tuch mitbringt und dann gar noch einen Fuss zu uns hereinstellt, dann geht’s los und wir fauchen und spucken, was das Zeug hält – denn wir wissen, sie will einen von uns rausholen !



Und wir wissen jetzt auch, dass sie das immer schafft, egal wie wir uns wehren. Letzte Woche hat vor allem mein Bruder Kumal es noch mit Beissen versucht, aber unsere Wärterin scheint immun zu sein . Nicht einmal als Kumal Blut geschmeckt hatte, gab sie auf! Deshalb haben wir das Beissen aufgegeben . Was dann passiert, ist nämlich an sich ganz erträglich: wir werden auf die Schoss gebettet und am Kopf gekrault, bis wir uns ein wenig entspannen und die Ohren wieder aufrichten . Und nach ein paar Minuten werden wir wieder ins Gehege zurück entlassen, und der andere ist an der Reihe.

Vor ein paar Tagen änderte sich diese Routine allerdings ein wenig. Wir wurden in den Transportkorb bugsiert und dachten schon, jetzt gehe es wieder zum Tierarzt, aber dem war nicht so. Durch die Ritzen des Korbes beobachteten wir, wie zwei grosse Schachteln unter den Schreibtisch gepasst wurden und wie unser Gehege auseinander- und wieder zusammengebaut wurde, so dass es jetzt in der Ecke des Zimmers steht. Dann wurde unser Transportkorb so gestellt, dass wir aus der Öffnung direkt ins Gehege konnten – was wir natürlich zunächst unterliessen , da wir uns im Korb viel geschützter fühlten . Wir dachten schon, wir dürften dieses Versteck jetzt behalten, aber dass die Welt kein Wunschkonzert ist, wissen wir ja inzwischen . Der Korb kam also wieder weg und wir gewöhnten uns an die neue Platzierung unseres Käfigs. Zu etwas Gutem führte die ganze Aktion aber trotzdem: Als wir das nächste Mal mit dem Zwangs-Knuddeln fertig waren, wurden wir anschliessend nicht in den Käfig zurück getragen, sondern einfach auf den Zimmerboden gestellt ! Erst nach einer Stunde wurden wir durch eine Öffnung in der Seite wieder ins Gehege getrieben. Das ist jetzt also die neue Routine, und wir spielen sie meist zweimal am Tag durch. Was wir mit unserer neuen Freiheit machen? Beim ersten Mal suchten wir uns einfach die geschützteste Ecke und verkrochen uns dort.



Worauf es hiess, still sitzen könnt ihr auch im Käfig – und dann ging’s los mit Reintreiben. Kumal ging gleich von selbst rein, aber mir war das nicht geheuer und ich versuchte alles, um auszuweichen: Das sicherste schien mir, den Vorhang zu erklimmen bis ganz zur Decke, allerdings hing ich dann dort oben ganz unbequem fest. Was sofort auf Foto festgehalten wurde, grrrrr !



Und dann sass ich da oben so ziemlich in der Falle und wurde richtiggehend runtergepflückt . Die nächsten Mal machten wir uns im Zimmer auf Entdeckungstour. Während unsere Wärterin uns einen Moment allein liess, versuchten wir, per Computer einen SOS-Ruf abzusetzen, aber wir scheiterten am Passwort, obwohl wir ein gaaaaanz langes eingaben! Mich zieht’s immer in die Höhe, so dass ich mir’s für eine Weile auf dem Radiator bequem machte – habe aber inzwischen rausgefunden, dass die Hängemulde im Kratzbaum viel bequemer ist .

         

Kumal nutzte den Kratzbaum hingegen, um sich halbwegs zu verstecken. Am nächsten Tag gesellte ich mich zu ihm, und nach einer Weile entspannten wir uns da so richtig .

         

         

Seit gestern nun lassen wir uns auch dazu verleiten, mit Angeln zu spielen . Das machten wir bisher nie, wir hatten sogar Angst davor, denn wir sind ja nicht blöd: wir wissen, wer am anderen Ende der Angel ist. Aber jetzt, mit einem ganzen Zimmer als Rückzugsmöglichkeit, sind diese beweglichen Dinger halt schon verlockend!

                   

Und wenn sie sich mal nicht bewegen, dann spielen wir mit dem Besen, der Spiralmaus, oder rangeln ein bisschen miteinander – natürlich nur solange unsere Wärterin am Computer sitzt und abgelenkt ist ! Sobald sie sich bewegt, sind wir wieder auf der Hut.

                   
 
Jetzt ist aber genug erzählt, nächste Woche lasse ich mal meinen Bruder Kumal weiter machen .
Grüsse aus der Cava Leonis, von Sangha von der Dschungel-Gang

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