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Samstag, 21. November 2015

Turbulenter Auftakt

Von romina-katzenhaus-freunde, 21:36

Salvete Amici

Entschuldigt bitte, dass wir erst jetzt von uns hören lassen, aber nach unserem Einzug in La Rocca überschlugen sich die Ereignisse.

Zuerst stellen wir uns einmal vor, wie es sich gehört.
Mein Name ist Ferox. Ich bin ein leicht nervöser und ungestümer Typ, unerschrocken und herzlich. Arglos gehe ich laut schnurrend auf Katzen und Menschen zu. Ich möchte, dass einfach jeder mein Freund ist!  Von uns dreien bin ich es, der aktiv Minas Nähe sucht und – wenn nötig – mit einem energischen „Miiep!“ nach Aufmerksamkeit verlangt.

         

Imago sieht mir auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich. Er ist aber ein wenig dunkler und grösser, und wenn man uns eine Weile erlebt hat, kann man uns problemlos auseinanderhalten. Vom Temperament her sind wir etwa gleichauf, er ist jedoch rauer und kräftiger als ich – und vielleicht ein kleines Bisschen cleverer, denn er wirft sich nicht ganz so hektisch und kopflos in jedes Abenteuer.

         

Unsere Schwester Umbra ist reservierter. Lieber schaut sie zuerst, worum es geht oder was meinem Bruder und mir in einer neuen Situation passiert, bevor sie sich selbst ins Getümmel stürzt.
Imago und ich gehen ihr manchmal mit unserem Übermut auf die Nerven. Aus ihrer Sicht seien wir auch ziemlich rücksichtslos und rüpelhaft. Umbra lässt gern die Diva raushängen.

         

Ein paar Tage lang war leider gar nichts mehr los mit Umbra. Sie hatte hohes Fieber und torkelte nur von einem warmen Nestchen ins andere.  Ihr versteht sicher, dass wir statt Tagebuch zu schreiben uns lieber um sie kümmerten. Imago und ich schliefen bei ihr, um sie zu wärmen und neckten sie auch immer ein Bisschen, um sie zu motivieren.
Mina indes päppelte, wo es nur ging, fuhr alles Mögliche an Wärmekissen, Fressalien und Katzenmilch auf. Dank Antibiotika und (ganz übel schmeckenden) Schmerzmitteln geht es ihr inzwischen viel besser. Sie holt nach, was sie an Entdeckungen in der Wohnung verpasst hat und spielt auch wieder mit. Etwas mädchenhaft halt, aber sie immerhin wieder mit von der Partie!

         

         

Wir lieben es, ordentlich gekrault zu werden und lassen uns auch problemlos herum tragen, wenn wir gerade nichts Anderes im Sinn haben. Besonders erstaunlich fand Mina, dass sie uns unterm Wasserhahn das Fudi waschen konnte, als ein feuchtes Papiertüchlein bei weitem nicht mehr ausreichte. Das klappte sehr gut, wir waren relativ entspannt dabei, und Mina bedurfte danach keiner Bluttransfusion.
Schon viele haben uns gesagt, wie wunderschön und zuckersüss wir mit unserem langen Flausche-Fell seien, aber ich kann Euch eins versichern, Freunde: Durchfall zu haben mit diesem Fell ist echt blöd. Und deshalb wehrten wir uns auch nicht gross, als uns Mina beim Saubermachen half und da hinten ein paar Haare stutzte.
Obwohl wir zeitweise echten Stress hatten, rechtzeitig aufs Kistchen zu gelangen, ist nie – nein, niemals! – etwas daneben gelandet.

Inzwischen sind die Giardien weg, der Durchfall ist vorbei, und die Hinterlassenschaften im Kistchen sehen wieder so aus, wie sie auszusehen haben. Und wir kommen bei der Körperpflege auch wieder prima selbst klar. Trotzdem werden wir behutsam an die Bürste gewöhnt, denn wir werden uns später zumindest beim Fellwechsel über Hilfe freuen.

         

Der aufmerksame Leser hat bemerkt, womit wir die letzten Tage beschäftigt waren: erst die Giardien, dann Umbras Fieberinfekt mit dem jeweiligen ganzen Drumherum sowie die Eroberung von La Rocca mit all seinen Winkeln, Erhöhungen, Verstecken und Spielsachen.
Aber damit nicht genug! Wir sind an einem einzigen Wochenende vermittelt worden. Ein neuer Rekord in La Rocca. Tja, wir sind auch speziell süsse Flitzeflusen!  Die Besuche, also das persönliche Kennenlernen unserer künftigen Dienerschaft, fanden am Sonntag für Umbra und am Donnerstag für Imago und mich statt.

         

         

Umbra wird in ein paar Wochen mit einem sehr sozialen Katerkumpel vergesellschaftet, der leider viel zu früh seinen Bruder verloren hat und sich nun alleine ziemlich langweilt. Wir sind überzeugt, dass das funktionieren wird, denn als sie Tante Corva und vor allem Onkel Crixus zum ersten Mal ohne trennende Gitter auf sie zu kommen sah, war sie sofort verliebt. Sie, die sonst eher vorsichtig ist, watschelte mit erhobenem Schwänzchen auf die grossen Katzen zu, und liess sich ordentlich lecken und verwöhnen. Imago und ich stören da jeweils nur.

         

Wir Jungs necken Onkel Crixus lieber, als dass wir schmusen wollten. Wir laufen ihm unter dem Bauch durch oder rennen ihm von hinten zwischen die Beine, sodass er stolpert. Dann flitzen wir schnell davon, und er guckt ganz verdutzt aus der Wäsche.
Mit den Damen des Hauses kann man weniger Blödsinn anstellen, vor allem sollte man die Warnungen von Tante Agrippina ernst nehmen und den Sicherheitsabstand sofort vergrössern, wenn sie anfängt, seltsame Geräusche zu machen.
Hm, aber so unter uns gesagt, könnte es noch ganz spassig werden, die Tanten hier aus der Reserve zu locken. Also, auch Imago und ich gehen furchtlos auf die grossen Katzen zu. Das sind beste Voraussetzungen, denn wir beide werden gemeinsam zu einem erwachsenen Katzengeschwisterpaar ziehen und deren gesitteter Haushalt ordentlich auf den Kopf stellen.

         

Bis bald! Valete! Miau!
Euer Ferox

         

cum Umbra

         

et Imago

         

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